
Was ist Phishing?
Das Wichtigste auf einen Blick
- Phishing ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle versuchen, über E-Mails, SMS oder gefälschte Websites sensible Daten zu stehlen.
- Typische Merkmale wie unpersönliche Anreden, Rechtschreibfehler oder verdächtige Links helfen, Fake-Mails zu erkennen.
- Tipps, was Sie im Verdachtsfall tun können.
Phishing bezeichnet eine Betrugsmasche, bei der Angreifer täuschend echte E-Mails, Websites oder Nachrichten erstellen, um Vertrauen zu erwecken. Ziel ist es, Menschen dazu zu bringen, vertrauliche Daten preiszugeben oder schädliche Links und Anhänge zu öffnen. Diese Informationen werden dann missbraucht, um auf Konten zuzugreifen oder andere kriminelle Machenschaften umzusetzen.
Phishing: Was ist das?
Phishing ist eine der häufigsten Betrugsmethoden im digitalen Raum. Der Begriff stammt vom englischen Wort „fishing“ (Angeln) und beschreibt, wie Kriminelle gezielt nach sensiblen Informationen „fischen“, um diese für ihre Zwecke zu nutzen. Besonders gefährdet sind persönliche Daten wie Passwörter, Kreditkarteninformationen oder Kontodaten.
Wofür nutzen Betrüger die Daten?
Die Motive hinter Phishing-Angriffen sind vielfältig, aber sie verfolgen meist eines der folgenden Ziele:
- Finanzielle Bereicherung:
Angreifer nutzen gestohlene Bankdaten, um Konten zu plündern oder Kreditkarten zu belasten. - Identitätsdiebstahl:
Persönliche Informationen werden verwendet, um in Ihrem Namen Verträge abzuschließen, Kredite zu beantragen oder andere illegale Aktivitäten durchzuführen. - Verkauf gestohlener Daten:
Sensible Daten sind auf dem Schwarzmarkt oder im Darknet äußerst wertvoll und werden dort oft verkauft. - Erpressung:
Betrüger setzen die erbeuteten Informationen ein, um Betroffene zu erpressen – etwa durch sogenannte Sextortion, bei der angeblich private Daten oder Bilder veröffentlicht werden sollen.
Warum ist Phishing so erfolgreich?
Phishing nutzt gezielt psychologische Tricks, um Menschen zu täuschen. Oft arbeiten Betrüger mit Zeitdruck („Sofort handeln!“) oder emotionalen Botschaften („Ihr Konto ist gefährdet!“), um schnelle und unüberlegte Reaktionen hervorzurufen.
Hinzu kommt, dass die Qualität der gefälschten E-Mails oder Websites stetig zunimmt. Viele Betrugsversuche wirken auf den ersten Blick authentisch. Das macht es immer schwerer, die Phishing-Versuche sofort zu erkennen.
Wie erkennen Sie Phishing-Mails?
Bei einer klassischen Phishing-Mail geben sich die Betrüger als vertrauenswürdige Unternehmen oder Personen aus, um Empfänger zur Preisgabe sensibler Daten zu bewegen. Das können zum Beispiel Phishing-Mails in Form gefälschter Rechnungen sein oder im Namen von Banken und Bezahldienstleistern wie PayPal, die angeblich Ihre Zugangsdaten brauchen, um Ihr Konto zu bestätigen.
Typische Merkmale von Phishing-Mails
- Fehlende persönliche Anrede
Betrüger verwenden häufig unpersönliche Anreden wie „Sehr geehrter Kunde“ oder „Hallo Nutzer“, da sie meist keine konkreten Informationen über Sie besitzen. Seriöse Unternehmen sprechen Sie in der Regel mit Ihrem vollständigen Namen an. - Grammatik- und Rechtschreibfehler
Phishing-Mails enthalten oft auffällige Fehler in Rechtschreibung oder Grammatik. Diese Ungenauigkeiten entstehen, weil viele der Texte maschinell übersetzt oder ohne Sorgfalt erstellt werden. - Dringlicher Handlungsbedarf („Sofort handeln!“)
Phishing-Mails setzen ihre Opfer unter Druck, indem sie behaupten, es sei dringend nötig, sofort zu reagieren. Zum Beispiel: „Ihr Konto wird gesperrt, wenn Sie nicht innerhalb von 24 Stunden antworten.“ Seriöse Unternehmen arbeiten selten mit solchen Drohungen. - Aufforderung zur Preisgabe sensibler Daten
Kein seriöser Anbieter fordert Sie per E-Mail auf, Passwörter, PINs oder andere vertrauliche Informationen preiszugeben. Wenn dies verlangt wird, handelt es sich fast immer um einen Betrugsversuch. - Unbekannter oder gefälschter Absender
Die Absenderadresse kann leicht manipuliert werden. Prüfen Sie daher genau, ob die E-Mail von einer vertrauenswürdigen Adresse stammt. Oft sehen gefälschte Adressen echten Adressen ähnlich. - Verdächtige Links oder Anhänge
Phishing-Mails enthalten häufig Links, die auf gefälschte Websites führen, oder Anhänge mit Schadsoftware. Bewegen Sie die Maus über den Link (ohne darauf zu klicken), um die tatsächliche URL zu überprüfen. Verdächtige Anhänge sollten niemals geöffnet werden. - Unaufgeforderte E-Mails, oft in englischer Sprache
E-Mails von unbekannten Absendern, insbesondere in englischer Sprache oder mit einem auffälligen Stil, sind ein häufiger Hinweis auf Phishing. Dies gilt vor allem, wenn die Nachricht einen angeblichen Gewinn oder dringende Sicherheitsprobleme ankündigt.
Beispiele für Phishing-Angriffe
Smishing (Phishing über SMS und Messenger-Dienste)
Beim Smishing nutzen Betrüger mobile Kommunikationswege wie SMS oder Messenger-Dienste, um Opfer zu täuschen. Beispiele sind:
- Links zu gefälschten Websites:
Eine SMS enthält einen Link, der auf eine täuschend echt aussehende Website führt, wo persönliche Daten abgefragt werden. - Betrügerische Gewinnspielbenachrichtigungen:
Nachrichten versprechen einen großen Gewinn, der nach Eingabe sensibler Informationen „ausgezahlt“ wird.
Vishing (Telefon-Phishing)
Beim Vishing kontaktieren Betrüger ihre Opfer telefonisch, um sich als seriöse Institutionen auszugeben und so an sensible Daten zu gelangen. Häufige Szenarien:
- Anrufe angeblicher Bankmitarbeiter:
Es wird behauptet, es gäbe verdächtige Aktivitäten auf dem Konto, und die Opfer sollen ihre Kontodaten oder PINs durchgeben. - Falsche Behördenanrufe:
Betrüger geben sich als Polizisten oder Steuerbehörden aus und drohen mit Konsequenzen, wenn nicht sofort sensible Daten herausgegeben oder Zahlungen geleistet werden.
Domain-Phishing
Hier erstellen Betrüger Websites, die denen bekannter Unternehmen täuschend ähnlich sehen. Das Ziel: Besucher geben ihre Zugangsdaten zum Kundenkonto ein, die dann gestohlen werden. Häufig imitieren solche Seiten Banken, Online-Shops oder Zahlungsdienstleister. Die Domains weisen nur minimale Unterschiede auf, die teilweise nur bei genauem Hinsehen erkannt werden.
Beispiel:
Original: www.paypal.com
Gefälscht: www.paypa1.com (mit der Ziffer 1 statt dem Buchstaben „l“).
Weitere Betrugsmaschen
- Vorschussbetrug
Betrüger versprechen große Geldsummen, wenn vorher ein kleiner Betrag als „Bearbeitungsgebühr“ gezahlt wird. - Sextortion (sexuelle Erpressung)
Betrüger behaupten, kompromittierende Videos oder Bilder von Betroffenen zu besitzen, und fordern Geld, um diese nicht zu veröffentlichen.
Sicherheit öffentlicher WLAN-Netzwerke
Öffentliche WLAN-Netzwerke wie in Cafés oder Bahnhöfen sind praktisch, jedoch oft unsicher. Vermeiden Sie es, in öffentlichen Netzwerken sensible Daten einzugeben. Nutzen Sie stattdessen eine sichere VPN-Verbindung, um Ihre Aktivitäten zu verschlüsseln und vor unbefugtem Zugriff zu schützen.
Sie sind auf Phishing reingefallen – was tun?
Ein schneller und besonnener Umgang mit einem Phishing-Angriff ist entscheidend, um größeren Schaden zu verhindern.
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Passwörter ändern
Ändern Sie sofort die Passwörter für betroffene Konten, insbesondere für Ihr E-Mail-Konto, Online-Banking und andere wichtige Dienste. Verwenden Sie dabei sichere, neue Passwörter und aktivieren Sie, wenn möglich, die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA).
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Bank informieren
Informieren Sie Ihre Bank oder den entsprechenden Zahlungsdienstleister über den Vorfall. Lassen Sie betroffene Karten oder Konten sperren, um weiteren Missbrauch zu verhindern.
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Beweise sichern
Speichern Sie die E-Mail, einschließlich des Absenders, des Inhalts und verdächtiger Links, als Screenshot oder Datei. Diese Beweise können bei der Aufklärung des Vorfalls helfen.
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Betroffene Unternehmen benachrichtigen
Informieren Sie Firmen wie Banken, Zahlungsanbieter oder Onlineshops, deren Name in der Phishing-Attacke missbraucht wurde. Diese können darauf reagieren und andere Kunden warnen.
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Anzeige erstatten
Melden Sie den Vorfall bei der Polizei oder der Verbraucherzentrale.
Vorsicht bei E-Mails und SMS von Paketzustellern
Phishing zielt häufig auf Menschen ab, die online einkaufen. Gefälschte E-Mails oder SMS im Namen von Paketdiensten wie DHL oder UPS fordern dazu auf, Lieferinformationen zu bestätigen, angebliche Zollgebühren zu zahlen oder unvollständige Daten zur Lieferadresse zu korrigieren.
Öffnen Sie keine Links in solchen Nachrichten und prüfen Sie den Status Ihrer Bestellung direkt auf der Website des Händlers oder Versanddienstleisters. So verhindern Sie, dass Betrüger an Ihre Daten gelangen.
Wie können Sie sich vor Phishing schützen?
Mit den richtigen Verhaltensregeln, technischen Maßnahmen und regelmäßigen Kontrollen können Sie Ihre persönlichen Daten und Ihr Vermögen effektiv vor Phishing-Angriffen schützen.
Verhaltensregeln
- Seien Sie skeptisch gegenüber Nachrichten, die Sie unerwartet erhalten, vor allem wenn diese sensible Informationen oder eine schnelle Reaktion fordern.
- Seriöse Unternehmen fordern niemals per E-Mail oder SMS persönliche Daten wie Passwörter, PINs oder Kontonummern an. Geben Sie solche Informationen niemals auf diesem Weg weiter.
- Prüfen Sie Links, bevor Sie darauf klicken, indem Sie die Maus darüber bewegen und die URL (erscheint am Laptop oder PC unten links am Bildschirm) überprüfen. Stimmt diese nicht mit dem angezeigten Link überein oder besteht diese aus kryptischen Zeichen- und Zahlenkombinationen, ist Vorsicht geboten.
Technische Maßnahmen
- Nutzen Sie für jedes Konto ein eigenes, komplexes Passwort. Mit einem Passwort-Manager behalten Sie den Überblick.
- Schützen Sie Ihre Konten zusätzlich durch 2FA. Diese Methode erfordert einen zweiten Verifizierungsschritt, wie einen Code per SMS oder die Bestätigung über eine Authentifizierungs-App.
- Installieren Sie eine zuverlässige Sicherheitssoftware auf all Ihren Geräten und halten Sie diese regelmäßig auf dem neuesten Stand.
- Prüfen Sie bei der Nutzung von Websites, ob eine sichere Verbindung besteht. Diese erkennen Sie daran, dass sie mit „https://“ in der Adresszeile Ihres Browsers startet.
- Für sensible Aktionen wie Online-Banking oder das Eingeben von Passwörtern sollten Sie keine öffentlichen WLAN-Netze nutzen.
Kontrollen
- Überwachen Sie Ihre Bankkonten und andere Online-Dienste regelmäßig, um verdächtige Transaktionen frühzeitig zu erkennen.
- Informieren Sie Unternehmen oder Behörden über kriminelle Phishing-Versuche. Viele Organisationen haben spezielle Anlaufstellen, um solche Vorfälle zu untersuchen.
Die Verbraucherzentrale informiert
Manche Phishing-Attacken lassen sich leicht erkennen, andere Methoden wiederum werden immer schwerer zu durchschauen. Deshalb ist es wichtig, informiert zu bleiben und im Zweifel auf eine seriöse Quelle zu vertrauen. Die Verbraucherzentrale informiert auf ihrer Homepage über aktuelle Fake-Mails, die im Umlauf sind. So wissen Sie immer Bescheid.
Manchmal informieren auch Unternehmen darüber, wenn gehäuft in deren Namen Phishing-Attacken erfolgen. Googlen Sie im Zweifel einfach nach “Phishing + Name der Firma”. Möglicherweise erhalten Sie so direkt eine entsprechende Meldung des Unternehmens.
FAQ: Häufige Fragen zum Phishing
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Was ist Phishing?
Phishing ist eine Betrugsmasche, bei der Kriminelle versuchen, sensible Daten wie Passwörter, Kontoinformationen oder Kreditkartendaten zu stehlen. Ziel ist es, diese für finanzielle oder andere illegale Zwecke zu nutzen.
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Wie erkenne ich Phishing-Mails?
Phishing-Mails lassen sich an typischen Merkmalen wie fehlender persönlicher Anrede, Grammatik- oder Rechtschreibfehlern, verdächtigen Links oder Aufforderungen zur Preisgabe sensibler Daten erkennen.
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Was soll ich tun, wenn ich auf eine Phishing-Link geklickt habe?
Handeln Sie schnell: Ändern Sie sofort die Passwörter der betroffenen Konten, insbesondere für E-Mail und Bankzugänge. Informieren Sie außerdem Ihre Bank oder das betroffene Unternehmen, um weiteren Schaden zu verhindern.
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Wie schütze ich meine Daten?
Nutzen Sie sichere Passwörter, aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) und prüfen Sie regelmäßig Ihre Konten und Online-Aktivitäten. Vermeiden Sie außerdem das Klicken auf verdächtige Links oder Anhänge.
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Kann ich Phishing-Versuche melden?
Ja, Sie können Phishing-Versuche bei der Polizei, der Verbraucherzentrale oder direkt bei den betroffenen Unternehmen melden. Viele Firmen bieten spezielle Kontaktmöglichkeiten für solche Fälle an.
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