Projekt „Neue Heizung”: Das müssen Sie bei einer Erneuerung beachten!
Ihre aktuelle Heizung ist in die Jahre gekommen? Verschwenden Sie keine unnötigen Heiz- oder Reparaturkosten: Erneuern Sie Ihre Heizung bewusst kostensparend und umweltbewusst. Im folgenden Artikel finden Sie Antworten auf Fragen wie:
- Wie lässt sich eine neue Heizung finanzieren bzw. fördern?
- Wann muss die Heizung spätestens erneuert werden?
- Welche Heizung eignet sich bei einem Altbau?
- Und welche Heizung bei einem Neubau?
- Welche Energieträger gibt es?
- Welche Heizungstechnologien gibt es?
- Welche Heizung ist wirklich umweltfreundlich?
Nach 30 Jahren wird es meist Zeit für eine neue Heizung. Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen die meisten Hausbesitzer ihre Heizung dann nämlich erneuern. Die Regelung bezieht sich vor allem auf Gas- und Ölheizkessel im Konstanttemperaturbetrieb.
Allerdings sollten Sie die Erneuerung Ihrer Heizung nicht bis auf den letzten Drücker hinauszögern. Warum? In Sachen Heiztechnik ist in den letzten 20 Jahren viel passiert. Moderne Heizungsanlagen können im Vergleich zu ihren Vorgängern dabei helfen, Ihre Heizkosten deutlich zu reduzieren. Und zwar langfristig. Außerdem sind die neuen Anlagen sehr viel umweltfreundlicher. Wenn Ihre Heizung schon einige Jährchen auf dem Buckel hat, lohnt sich die Erneuerung.
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Warum eine neue Heizung?
- Heizkosten senken
- CO2- bzw. Feinstaub-Emission reduzieren
- gesetzliche Austauschpflicht
- altersbedingte Heizausfälle vermeiden
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Wann eine neue Heizung?
Ein Heizungswechsel benötigt immer eine gewisse Vorlaufzeit. Damit Sie im Winter nicht frieren müssen, sollte die Installation einer neuen Heizung in den heizungsfreien Monaten erfolgen. Dazu müssen Sie genügend Zeit für die Planung einberechnen.
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Förderung und Finanzierung einer neuen Heizung?
In Neubauten werden
- Solarkollektoranlagen mit 30 % der förderfähigen Kosten und
- Biomasse- sowie Wärmepumpenanlagen mit 35 % der förderfähigen Kosten gefördert,
sofern sie die entsprechenden technischen Mindestanforderungen erfüllen.
In bestehenden Gebäuden (zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits seit mehr als 2 Jahren ein Heizungs- bzw. Kühlsystem in Betrieb, das ersetzt oder unterstützt werden soll) werden gefördert:
- Solarthermieanlagen
- Biomasseanlagen
- effiziente Wärmepumpenanlagen
- Hybridheizungen
- „Renewable Ready“: Gas-Brennwertheizungen
- Austauschprämie für Ölheizungen
Wichtig zu beachten:
- Bei einer Austauschpflicht gemäß Energieeinsparverordnung (EnEV) § 10 wird keine Förderung gewährt.
- Die Antragstellung muss vor Vorhabenbeginn erfolgen. Als Vorhabenbeginn gilt der Abschluss eines der Ausführung zuzurechnenden Lieferungs- oder Leistungsvertrages.
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Wann muss die Heizung spätestens erneuert werden?
Es gibt Gründe, die die Erneuerung einer Heizung unumgänglich machen. Das betrifft vor allem Schäden oder Verschleiß von wichtigen Heizungskomponenten:
- Der Kessel rostet: Setzt der Heizkessel Rost an, ist die Betriebssicherheit mittelfristig gefährdet. Ein Heizungstausch sollte dann auf jeden Fall in Betracht gezogen werden.
- Der Kessel benötigt eine konstant hohe Betriebstemperatur: Heizkessel in diesem Betriebsmodus sind sehr ineffizient. Sie verursachen hohe Heizkosten, weil sie mehr Energie erzeugen als überhaupt benötigt wird.
- Die Heizung ist über 20 Jahre alt: Eine moderne Heizungsanlage lohnt sich aufgrund besserer Verbrauchs- und Umweltwerte.
Wie finde ich die perfekte Heizung für mich?
Ihre Heizung sollten Sie nach Energiebedarf und Umsetzbarkeit in der Installation auswählen. Neben der Auswahl des Energieträgers, des Heizsystems und der Heizungsart spielen folgende Faktoren individuell eine Rolle:
- Verfügbarkeit des Energieträgers
- Zustand des Gebäudes (Alt- oder Neubau, gedämmt oder ungedämmt)
- Verfügbarkeit von Strom- und Gasanschluss
- Verfügbarkeit von Lagerraum und Lagerplatz
- jährlicher Energiebedarf
- finanzielle Mittel
- Grad an Umweltbewusstsein
Welche Heizung bei Altbau?
Die passende Heizung für einen Altbau hängt von den Grundbedingungen des Gebäudes ab:
- Wie gut ist die Wärmedämmung der Wände?
- Schaffen Heizkörpernischen unerwünschte Wärmebrücken?
- Kann das vorhandene Heizrohrsystem einer bereits installierten Zentralheizung verwendet werden?
- Ist die Ausrichtung des Daches für eine Photovoltaik-Anlage geeignet?
Hier ist im Vorfeld unbedingt eine Zustandsanalyse notwendig. Eine Heizlastberechnung ist ebenfalls durchzuführen, denn bestehende Altbau-Heizungen sind oftmals überdimensioniert und der Wärmebedarf ist nicht an das Gebäude angepasst.
Da der Wärmebedarf durch Sanierung verringert werden kann, ist eine Erneuerung von Fenstern oder andere Wärmedämmungsmaßnahmen ratsam. Damit kann dann das benötigte Heizsystemen eventuell kleiner ausfallen – was wiederum Kosten spart. Ein reiner Anlagenaustausch ist in Altbau-Gebäuden selten empfehlenswert, da er Sparpotenziale unter Umständen ungenutzt lässt.
Welche Heizung bei Neubau?
Das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) und die Energieeinsparverordnung (EnEV) legen unter anderem fest, wie hoch der Wärmeverlust eines Gebäudes ausfallen darf und wie hoch der Anteil an erneuerbaren Energien sein muss. Daran müssen Sie sich als Neubau-Besitzer halten.
Eine Wärmebedarfsberechnung nach DIN EN 12831 hilft außerdem dabei, keine zu große oder zu kleine Heizanlage zu installieren. Ein Lüftungskonzept samt Lüftungsanlage ist ebenfalls ratsam, da es beispielsweise auch einer Schimmelbildung entgegenwirkt.
Genauso wie für Heizungen im Altbau gilt auch für den Neubau: Ein hydraulischer Abgleich ist erforderlich. Dieser wird in Richtlinien und Verordnungen eigentlich für alle warmwasserführenden Rohrsysteme gefordert, besonders für den Neubau und die Sanierung von Heizungen. Dabei handelt es sich um die Berechnung der erforderlichen Heizleistung und die entsprechende Einstellung an den Heizkörpern. Denn unregulierte Heizungsanlagen verfügen häufig über einen nicht einheitlichen Druck. Der ist aber notwendig, um ausreichend Warmwasser zu allen Heizkörpern zu transportieren. Sonst werden die der Heizungspumpe nächstgelegenen Heizkörper überversorgt und heiß, während bei den entfernten Heizkörpern der Druck nicht mehr ausreicht, um die nötige Warmwassermenge zirkulieren zu lassen.
Ein hydraulischer Abgleich verhindert somit die Energieverschwendung und Sie können sich sicher sein, dass alle Heizkörper die notwendige Energie enthalten und die Heizungspumpe nicht überlastet wird.
Welche Energieträger gibt es?
Bei der Auswahl einer richtigen Heizung spielt neben der Heizart auch der Energieträger eine wichtige Rolle. Sie unterscheiden sich in CO2-Bilanz, Anschaffungskosten, Verfügbarkeit und Brennwert. Generell wird zwischen fossilen Brennstoffen und erneuerbaren Energieträgern unterschieden:
- Fossile Brennstoffe wie Stein- und Braunkohle zeichnen sich durch ihre begrenzte Verfügbarkeit aus. Sie steigen daher auch stärker im Preis.
- Nachwachsende Energieträger hingegen lassen sich erneuern:
Hierzu zählen beispielsweise Wasserkraft, Windkraft, Sonnenkraft, Erdwärme und Biomasse. Hier kommt es jedoch auf deren Verfügbarkeit an.
Heizungstechnologien – ein Überblick
Je nach Heizung kann die Heizwärme unterschiedlich erzeugt werden. Die bislang gängigste Heiztechnologie ist die Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdgas oder Erdöl. Doch mittlerweile ist die Technologie so fortgeschritten, dass in vielen Fällen keine Verbrennung mehr stattfindet. Die Wärmepumpe macht genau das: Sie nutzt die thermische Energie aus der Umwelt. Hierbei entstehen zwar keine Verbrennungsrückstände, dafür aber CO2-Emissionen durch die benötigte Stromversorgung.
Es lassen sich auch mehrere Wärmeerzeuger in einer Hybridheizung kombinieren. Das ist die optimale Lösung für alle, die ihre Heizung erneuern möchten, um den Komfort zu steigern, die Heizkosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Typisch sind Kombinationen aus Gas- oder Ölheizung mit Solaranlagen oder Wärmepumpen.
Im Folgenden stellen wir Ihnen die gängigsten Heizungssysteme vor – ausgenommen der Ölheizung, da diese ab 2026 nicht mehr verbaut werden darf:
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Wärmepumpe
= eine regenerative Heiz-Technik, für die jedoch Strom benötigt wird.
- macht Wärme aus dem Boden oder der Luft für die Warm- und Brauchwasserbereitung nutzbar (umgekehrtes Kühlschrank-Prinzip)
- 3 Schritte: 1. Wärmequellenanlage entzieht Umgebung Energie 2. Wärmepumpe macht Umweltwärme nutzbar 3. Wärmeverteil- und Speichersystem verteilt Wärmeenergie im Haus oder speichert diese
- Antrieb und Pumpe werden mit Strom versorgt
- gilt als moderne und effiziente Heizungsart
- ohne große bauliche Eingriffe nachzurüsten
- nur geringer Platzbedarf (ca. 1 Kubikmeter Raum)
- Luft-Wasser-Wärmepumpen sind ab 5.000 Euro zu haben, Erdwärmepumpen beginnen bei 10.000 Eur
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Brennstoffzellenheizung
= eine Heiz-Technik mit Null-Emissionen, wenn der eingesetzte Wasserstoff aus erneuerbaren Energien produziert wird.
- erzeugt Wärme und Strom mittels sogenannter kalter Verbrennung (Wasserstoff + Sauerstoff = Wasserdampf)
- besonders effizient
- erreicht im Gegensatz zu anderen stromerzeugenden Heizungen einen hohen elektrischen Wirkungsgrad: erzeugt Strom und Wärme fast im gleichen Verhältnis
- der für den Einbau erforderliche Raum entspricht etwa dem Platz für einen Kühlschrank
- Einstiegspreis liegt bei 20.000 Euro
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Holzheizung
= verbrennt Holz als natürlichen Brennstoff CO2-neutral.
- in Sachen Feinstaub-Emission haben hier nur Holzvergaserkessel niedrige Werte
- kann mit Holzpellets, Hackschnitzel oder Scheitholz betrieben werden
- Asche muss entsorgt werden: manuell oder über extra Automatik-Systeme
- Platz für Brennkessel und Pellet- bzw. Holzlager
- eine Holzvergaserheizung beginnt bei 13.000 Eur
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Gasheizung
= meistgenutztes Heizsystem in Deutschland: gilt als sicher, modern und leicht zu handhaben.
- moderne Variante: Gas-Brennwerttechnik – deutlich energieeffizienter, da auch die in der Abluft gespeicherte Wärme zur Wärmegewinnung genutzt wird
- Voraussetzung: Anbindung des Grundstücks an das Gasnetz (andernfalls Kosten für Gasanschluss: 2.000 Euro)
- CO2-Abgabe macht seit 2021 das Heizen mit Gas deutlich teurer
- Vorgabe des Gebäudeenergie-Gesetzes: muss fast immer mit einer Heizung auf Basis erneuerbarer Energie kombiniert werden (z. B. Solarthermie)
- geringer Platzbedarf
- Investitionskosten: ab 7.000 Euro
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Blockheizkraftwerk
= modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung von Strom und Wärme (Kraft-Wärme-Kopplung).
- detaillierte Planung erforderlich
- für Mehrfamilienhäuser geeignet
- Mikro-Blockheizkraftwerke benötigen vier bis fünf Quadratmeter Platz
- Geräuschentwicklung liegt inzwischen nicht mehr über Zimmerlautstärke
- ab 15.000 Euro Anschaffungspreis
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Elektroheizung
= nur dann emissionsfrei, wenn sie ausschließlich mit regenerativen Energien betrieben wird.
- nutzt Strom
- sinnvoll für Räumlichkeiten, in denen es selten, aber schnell warm werden soll oder die nicht ans reguläre Heizungssystem angeschlossen sind (z. B. Bad, Gästezimmer, Kellerwerkstatt, Gartenhaus, Wintergarten)
- erzeugt mit Abstand die höchsten Verbrauchskosten aller Energieträger
- geringer Platzverbrauch
- mobile Heizelemente ab 100 € (20 Cent/kWh – zum Vergleich: Gas kostet ein Drittel davon)
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Solarthermie
= Möglichkeit, kostenfreie Sonnenenergie in nutzbare Wärme umzuwandeln.
- reicht allein nicht aus, da Sonnenenergie nicht gleichmäßig übers Jahr verteilt verfügbar ist
- oft mit Brennwertkesseln kombiniert
- Ertrag hängt maßgeblich von der Fläche, der Ausrichtung und der Neigung der Kollektoren auf dem Dach ab
- 5.000 Euro für Warmwasser und 10.000 Euro für Heizung und Warmwasser
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Fernwärme
= als Kraft-Wärme-Kopplung eine sehr effiziente Form der Energiegewinnung, da sowohl der Strom vor Ort als auch die entstehende Wärme genutzt werden.
- aber: nicht überall verfügbar!
- im Haus selbst findet keine Verbrennung statt, daher auch kein Abgassystem nötig
- stark schwankend in der Nachhaltigkeit, da grundsätzlich in jedem Heizkraftwerk zu erzeugen: Kraftwerke mit KWK, Blockheizkraftwerke, Fernheizwerke, Geothermiekraftwerke (aus der Erde geförderte/r Dampf/Wärme erzeugt durch den Antrieb einer Turbinen-Generatoren-Kombination Strom), Müllverbrennungsanlagen, solarthermische Kraftwerke
- geschlossener Heizkreislauf mit Vor- und Rücklauf: das abgekühlte Wasser wird nach dem Wärmetausch wieder dem Fernwärmenetz zugeführt und zum Versorger geleitet
- Installation kostet rund 5.000 Euro
CO2- oder Feinstaub-Bilanz? Was ist besser für die Umwelt?
Den heiligen Gral in Sachen Umweltfreundlichkeit gibt es auch bei Heizungen nicht. Dort, wo die Emissionen im Verbrauch gering sind, fallen enorme Abfallprodukte oder Ressourcenverschwendung bei der Produktion an. Selbst bei Solarzellen beträgt die energetische Amortisationszeit optimistisch gerechnet bis zu drei Jahren.
So hat jede Heiztechnik Vor- und Nachteile: Gaskessel vermeiden Luftschadstoffe, stoßen aber Treibhausgase aus. Die Verbrennung von Holz in Holz(pellet)kesseln verursacht zwar kaum CO2, erhöht aber Schadstoffe in der Luft, zudem wird sehr viel Holz als Brennstoff benötigt, was wiederum negativ für das Ökosystem Wald ist. Wärmepumpen sind im Vergleich zu Gasbrennwertkesseln etwas klimaschonender und verursachen gegenüber Holzkesseln weitaus weniger Emissionen von Staub und anderen Luftschadstoffen.
Wer umweltfreundlich heizen will, muss daher schon im Schritt zuvor nachhaltig denken: Denn effektiv ist auch die beste Heizung nur mit der richtigen Wärmedämmung. Maßnahmen wie der Austausch von Fenstern und die Isolierung der Gebäudehülle sollten vor allen Heizungsmaßnahmen Priorität haben. Erst dann können Sie sich wirklich für eine für Sie optimale Heizung entscheiden.
Veröffentlicht am 18.01.2022 von easycredit.de