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Bargeldlos Bezahlen mit dem Smartphone

Wochenendbummel in der Stadt, eine lange Schlange an der Kasse: Jetzt die Geldbörse in der Handtasche zu finden, das Bargeld passend abzuzählen oder auf die Verbindung des EC-Geräts zu warten, kostet Zeit. Aber die traditionellen Bezahlmethoden bekommen immer schnellere Konkurrenz. Bargeldloses Bezahlen mit dem Handy ist nun auch in Deutschland im Kommen. Alles über  die neuen Möglichkeiten und Sicherheitsfragen rund um das Thema kontaktloses Bezahlen haben wir in diesem Blog-Artikel für Sie zusammengefasst.

Frauenhand hält ein Smartphone über das Terminalgerät zum Bezahlen
Einfach und schnell bezahlen mit dem Smartphone. iStock.com/martin-dm

Wie funktioniert das Bezahlen mit dem Smartphone?

Wie das eigene Handy zum digitalen Portemonnaie wird, ist im Prinzip bei allen Anbietern vergleichbar: In der Payment- oder Banking-App des Smartphones wird eine Kreditkarte hinterlegt. Anschließend muss auf dem Handy die NFC-Funktion aktiviert werden und schon kann es losgehen. Zum Bezahlen an der Kasse hält man sein Handy nur noch an das entsprechende Lesegerät. Dabei werden die Daten automatisch und verschlüsselt in Sekundenschnelle zwischen den Geräten ausgetauscht. Je nach Voreinstellung wird der zu zahlende Betrag per Lastschrift direkt vom Girokonto gebucht oder von einem Pre-Paid-Konto innerhalb der App abgezogen. Zu den gängigsten und somit auch bekanntesten Zahlungs-Apps zählen Google Pay, Samsung Pay und Apple Pay, das seit November 2018 nun auch in Deutschland verfügbar ist. Auch die Volksbanken Raiffeisenbanken bieten eine Möglichkeit kontaktlos mit dem Smartphone zu bezahlen.

  • Mehr über die NFC-Technologie

    NFC steht für „Near Field Communication“ (= Nahfeldkommunikation) und ist die gängigste Technologie für das Bezahlen mit dem Smartphone. Dabei handelt es sich um eine Technik, die den kontaktlosen Übertrag von Daten über kurze Distanzen ermöglicht. Damit erinnert NFC sehr an die Bluetooth-Technologie, soll diese aber nicht ersetzen sondern lediglich ergänzen.


Eine weitere Möglichkeit ist das Bezahlen mit QR-Bezahlcode. Hier generiert die Payment-App einen Strich- oder QR-Code welcher an der Kasse eingescannt werden kann. Nach Entschlüsselung des Codes wird der fällige Betrag mit Hilfe der hinterlegten Zahlungsdaten vom Konto abgebucht.

Welche Vorteile bietet die Bezahlung mit dem Smartphone?

Auch wenn das Bezahlen mit dem Smartphone für Viele noch befremdlich wirkt, bringt es viele Vorteile mit sich. Statt langwieriger Bezahlvorgänge mit der EC-Karte oder zu wenig Bargeld für das neue Lieblingsteil, ist das Smartphone schnell und zuverlässig. Kurz in die Nähe des Lesegeräts geführt, erfolgt die Transaktion. Bei Beträgen bis zu 50 Euro ist nicht einmal mehr die PIN nötig. Auch eine Internetverbindung braucht es während des Bezahlvorgangs nicht. Das Handy lädt alle wichtigen Daten nach sobald es wieder online ist.

Dabei ist der Nutzer nicht nur technisch vor Datenmissbrauch geschützt: Seit Januar 2018, wurden durch eine neue EU-Richtlinie (PSD2 = Payment Service Directive), die Rechte von Verbrauchern weiter gestärkt. Haften müssen Nutzer im Betrugsfall nur noch bis zu 50 Euro. Kann man nachweisen, den Betrug nicht bemerkt zu haben, gar nicht.  Allerdings greift dies nicht immer, z.B. wenn der Geschädigte grob fahrlässig seine Sorgfaltspflichten verletzt hat. Ein weiterer juristischer Vorteil ergibt sich bei der Gewährleistung im Verhältnis zur Barzahlung. Zwei Jahre hat der Verkäufer für Mängel an der Ware aufzukommen, jedoch nur wenn der Kauf nachgewiesen werden kann. Gerade bei kleineren Investitionen wird der Kassenzettel schnell weggeschmissen oder die Quittung geht verloren. Als Mobile-Payment-Zahler hat man dann mit dem Kontoauszug immer noch einen weiteren Nachweis in der Hand.

Die neue Technik kann meist ohne großen Aufwand und Gebühren eingesetzt werden. Nach Absprache mit der eigenen Bank muss nur noch die NFC-Funktion am Handy aktiviert werden. So gut wie alle modernen Smartphones sind mittlerweile mit einem NFC-Chip ausgestattet. Eine eventuelle Nachrüstung stellt aber auch kein Problem dar. Hier wird einfach ein „NFC-Sticker“ auf der Rückseite des Handys angebracht und schon kann es losgehen.

Und auch wenn, wie im Fall von Apple Pay, bisher nur einige Banken die Payment-App anbieten, kann sich eine Einrichtung perspektivisch durchaus lohnen. Denn quasi täglich kommen neue Akzeptanzstellen hinzu. Schon jetzt kann man neben den großen Supermarktketten auch bei etlichen Kaufhäusern mit dem eigenen Handy bezahlen.

Was sind die Nachteile des Bezahlens mit dem Handy?

Um die Technologie auch wirklich Nutzen zu können müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Zu aller erst benötigt man ein NFC-fähiges Smartphone. Außerdem muss die eigene Bank eine kompatible Kreditkarte anbieten, die auf dem Handy „hinterlegt“ werden kann. Auch ist trotz der großen Zahl an NFC-fähigen Kassengeräten vor allem auf dem Land und beim Bäcker um die Ecke mit Schwierigkeiten zu rechnen. Und so wird die neue Bezahlmethode oftmals als noch nicht alltagstauglich bezeichnet. Jedoch ist bereits jetzt jede zweite Kasse in Deutschland mit der neuen Technologie ausgestattet. Nachdem bei größeren Handelsketten die Bezahlung per Smartphone bereits möglich ist, ist eine Ausweitung auf kleinere Einzelhändler und Lebensmittelgeschäfte absehbar.

Wie sicher ist die neue Bezahlmethode?

Mittlerweile ist bei NFC-Übertragung ein hoher Sicherheitsstandard gewährleistet. Die Verschlüsselung ist hochkomplex und auf Bankenniveau, ähnlich einer kontaktlosen Kreditkartenzahlung. Ein weiterer Sicherheitsfaktor ist die geringe Entfernung zwischen den Geräten beim Bezahlvorgang. Diese macht es Betrügern enorm schwer in die Transaktion einzugreifen. Dadurch ebenfalls ausgeschlossen ist das unbeabsichtigte Auslösen einer Zahlung.

Trotz aller Sicherheitsstandards und Vorteile ist eine generelle Vorsicht beim mobilen Bezahlen aber unabdingbar. Regelmäßige Kontrolle von Kontoauszügen und Abrechnungen gehören somit auch hier zum absoluten Pflichtprogramm.

Veröffentlicht am 28.02.2019 von easyCredit